Braha, James  Die indische Mondastrologie, O.W. Barth Verlag, 1. Auflage 1997, 448 Seiten

 

Jeder Astrologe, der sich noch nicht mit indischer Astrologie beschäftigt hat, ist mit diesem Buch gut beraten. Es ist wunderbar unkompliziert zu lesen und beinhaltet viele anschauliche Beispiele. Schon allein das Vorwort und die Einleitung sind lesenswert. Vor allem die Unterschiede zur westlichen Astrologie werden deutlich. Ist die westliche mit seelischen Erfahrungen und der Fähigkeit eines Individuums selbst, mit der Kraft seines Willens, Glück und Unglück zu verursachen befasst, ist die indische Astrologie fast ausschließlich mit Vorhersagen beschäftigt. Sie bezieht sich auf den siderischen Tierkreis und setzt die Häuser in 30° Grad Abständen, wobei sie bei 0° Grad des AC-Zeichens beginnt. Inhaltlich lassen sich die Prognosesysteme bzw. Deutungssysteme nicht gegenseitig aufeinander übertragen, sondern können höchstens nebeneinander ergänzende Hinweise bringen.

Das Buch verhilft einen Eindruck von dieser Mondastrologie, die sehr technisch und kalkulierbar wirkt zu vermitteln und in Grundzügen die Deutungssysteme der Inder zu verstehen. Doch ist dies nur ein Anfängerbuch, das einen locken kann tiefer in die Materie einzusteigen.

(BB, Berlin September 2009)

 

 

Auch mir hat das Buch gut gefallen. Der Autor hat den Anspruch, die indische Astrologie quasi als Ergänzung zur westlichen zu benutzen, weil er ihren ergänzenden Wert sieht. Und gerade, wenn man einmal versucht, sein eigenes Horoskop in den Planeten- und Achsenstellungen um das Ayanamsa (23°) vermindert zu betrachten und sich dann die Regeln über die Herrscher und Häuser anzuschauen, so findet man viel Anregung und Inspiration.

Der Autor spricht am Ende des Buches noch von Sondersystemen wie u. a. dem der achtfachen Teilung, um bestimmte Betonungen für Transite genauer festzustellen.

Außerdem tut er eine sympathische Ansicht über den feien Willen und die verschiedenen Tierkreissysteme kund. Es ist sicherlich ein gutes Einstiegs- und Nachschlagwerk, um danach mit dem Vahara Mihira von Wilhelm Wulf (1925) oder anderen Grundlagenwerken vor allem denen von B.V.Raman (Jyotischa, (1937)) der indischen Astrologie fortzufahren, oder es dabei zu belassen und die indische Astrologie mehr als Ergänzung für Prognosen neben der westlichen zu gebrauchen.

(CB, Berlin September 2009)